Schachkalender – 07.08.
07. August PLAGIAT?
KALENDER: Max Lange *1832-1899, dt. Meister u. Redakteur
Vorläufer gibt es wenige, Nachläufer allerdings um so mehr –
Was ein Original, was ein Plagiat? Im Schach lässt sich diese Frage wie in der Kunst gar nicht so leicht beantworten. Trotz der Myriaden von Möglichkeiten gibt es eine begrenzte Zahl von Steinen. Im unten stehenden, prämierten Kunstwerk von Ade Kraemer stellte sich später eine Verwandtschaft zu einer ähnlichen Kreation Otto Würzburgs heraus.
Ohne Umschweife erkannte der große deutsche Problemkomponist die Priorität seines Kollegen an.
Vermutlich hatte er die Stellung schon einmal gesehen und im Unterbewusstsein behalten.
Beurteilen Sie dieses Phänomen selbst.
Ado Kraemer
A.Trilling Gedenkturnier 2. Preis 1948
Matt in 3
Nicht einfach – aber hier soll ja vor allem die Duplizität der Gedanken demonstriert werden. Je nachdem, wie Schwarz reagiert, führen vieie
Wege zum Erfolg.
1.Tb4!
Droht Te4#; 1.Tb6?
Tce2! 2.Td6 Ke7, und der König entkommt;
oder 2.Tg6 Thg2, und Matt wird verhindert;
1.Tb5? The2! und nach 2.Td5 Tcd2; das Feld g5 wird vom schwarzen Bauern gedeckt.
Tce2 2.Td4! Td2 2… – 3.Td8#
3.Te4#
oder 1…The2 2.Tg4 2 … Tg2 2…~ 3.Tg8# 3.Te4#
oder 1…Ke7 2.Tb6+ Ke8 3.Te6#.
Alle Wege führen nach Rom!
Otto Würzburg
Pittsburgh Gazette Times 1917
Matt in 3
Das war gleichsam das Original zu Kraemers Problem – allerdings aus dem Jahr 1917.
Die kleinen Positionsunterschiede sind völlig unerheblich.
1.Tc5! Tce2 2.Td5! Td2 3.Te5# oder
1… The2 2.Tg5 Tg2 Te5# oder
1… Ke7 2.Tc6+ Ke8Te6#.
Das Original!
Quelle: -pdf. => alle anderen Kalenderblätter vom Schachkalender unter: https://proschach.de/?s=Schachkalender

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